In der Naturheilkunde ist die Quark-Leinöl-Kur seit Jahrhunderten als Heilmittel bekannt. Doch erst seit wenigen Jahren lässt sich das Geheimnis dieser Mischung wissenschaftlich erklären. Die Entdeckungen der deutschen Forscherin Dr. Johanna Budwig über die Wirkungsweise von essentiellen Fettsäuren bildeten die Grundlage für eine Reihe von Erkenntnissen über den Zusammenhang von Eiweiß- und Fettstoffwechsel.
Dr. Johanna Budwig erkannte, dass Störungen, hervorgerufen durch einen Mangel an essentiellen Fettsäuren und ein Zuviel an gesättigten Fettsäuren, die Ursache vieler Stoffwechselstörungen im menschlichen Körper sind. Zunächst entdeckte sie, dass die ungesättigten Fettsäuren, die elektrisch negativ geladen sind, positiv geladene schwefelhaltige Eiweißmoleküle, wie sie bevorzugt im Quark vorkommen, anziehen, sich mit ihnen verbinden und dadurch wasserlöslich werden. Auf diese Weise entstehen hochwertige Lipoproteine. Diese steuern den gesamten Wasser-, Enzym- und Hormonhaushalt und aufgrund ihrer Wasserlöslichkeit können sie in die feinen Blutkapillaren eindringen. Patienten mit Lebererkrankungen wissen, dass ihre Erkrankung mit dem Fettstoffwechsel zusammenhängt. Sie sollen deshalb weniger Fett essen. Richtig wäre, ihnen dreifach-ungesättigte Fettsäuren aus Leinöl zusammen mit dem Stoff, der die Fette dann leicht löslich macht zu geben. (Eiweißmoleküle)
Die zweite entscheidende Entdeckung war die Bedeutung der essentiellen Fettsäuren für die Zellatmung. Die Verbindung von Aminosäuren mit Linolsäure erfolgt unter Sauerstoffentwicklung, hervorgerufen durch gleichzeitige Reaktionen von Enzymen, die die Bindung und Abgabe des Sauerstoffs an die roten Blutkörperchen bewirken. Ohne ungesättigte Fettsäuren würden wir, trotz ausreichenden Angebots an Sauerstoff, regelrecht ersticken. Das Fehlen dieser hochungesättigten Fettsäuren bringt viele Lebensfunktionen zum Erlahmen.
„Ohne Luft und Nahrung können wir nicht leben, ohne diese Fettsäuren auch nicht“, sagt Dr. Budwig. Insbesondere das Herz wird dadurch schwer belastet, da es das Blut 3 bis 4 mal häufiger durch den Körper schleusen muss, bevor das Gewebe ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist. Die Verbrennung der schädlichen gesättigten Fettsäuren ist nur durch das Vorhandensein ungesättigter Fettsäuren möglich. Es kommt zu weiteren Ablagerungen in Organen, Gefäßen und im Gewebe.
Die Öl-Eiweiß-Kost
Frühstück:
2 Esslöffel geschroteten Leinsamen
50 g Magerquark
1,5 Esslöffel kaltgepresstes Leinöl
Alles gut vermischen, dazu frisches Obst, Nüsse oder herzhaft mit Kräutern und Gemüse.
Verwenden Sie bitte keine raffinierten Fette (z.B. Magarine).
Legen Sie Wert auf naturbelassene Nahrungsmittel. Früchte, Salate, Gemüse und vollwertige Getreidesorten nehmen in der Öl-Eiweiß-Kost eine wichtige Stellung ein.
Quelle: Natur und Heilen 5/2000